Biografie

 

Geboren wurde Alec Guinness am 02.04.1914 im  Londoner Stadtteil Marylebone als Alec Guinness de Cuffe. Seine unverheiratete Mutter, Agnes Cuffe, war zu diesem Zeitpunkt als Hausangestellte des wohlhabenden Bankiers Andrew Geddes tätig. Guinness, der während seiner Jugend immer wieder geringfügige finanzielle Unterstützungen von Geddes erhielt, vermutete zeitlebens, dass es sich bei dem Bankier nicht einfach nur um einen wohlmeinenden Gönner, sondern in Wahrheit um seinen leiblichen Vater gehandelt habe.

Nach Schulabschluss als Texter in einer Werbeagentur untergekommen, verfolgte  Guinness seinen Traum von einer Bühnenkarriere mit außergewöhnlichem Mut und Entschlossenheit.  Im Anschluss an erste Schauspiel-Stunden bei Martita Hunt ermöglichte der Erhalt eines Stipendiums ihm trotz andauernder Geldsorgen schließlich eine siebenmonatige Ausbildung im Fay Compton Studio of Dramatic Arts.

Das erste professionelle Engagement erfolgte 1934. Nach verschiedenen kleineren Rollen wurde Guinness schließlich festes Ensemble-Mitglied am berühmten Old Vic Theater, doch der Ausbruch des zweiten Weltkrieges bedeutete für seine gerade erst beginnende Karriere eine jähe Zäsur. Inzwischen verheiratet mit Schauspielkollegin Merula Salaman und Vater des kleinen Matthew, verpflichtete Guinness sich mangels anderer Beschäftigungsmöglichkeiten als Freiwilliger bei der Royal Navy.

1945 nach der Havarie des von ihm kommandierten Versorgungsschiffes nach Southampton zurückversetzt, erreichte Guinness ein Angebot David Leans über die Mitwirkung in der Dickens-Adaption Great Expectations.  Die Rolle des Herbert Pocket brachte dem Schauspieler  nicht nur seinen ersten nennenswerten Leinwandauftritt, sondern legte  gleichzeitig auch den Grundstein für eine jahrzehntelange Zusammenarbeit. Unter den insgesamt sechs Filmen, die Guinness unter Leans Führung drehte, stechen vor allem Die Brücke am Kwai (1957) und Lawrence von  Arabien (1962) als wahre Meisterwerke hervor.

Trotz seines Erfolges in den Gesellschaftskomödien der Londoner Ealing-Studios, etablierte Guinness sich zusehends als Charakter-Darsteller. Während Queen Elizabeth II. ihn für seine herausragenden Leistungen 1959 in den Ritterstand erhob, adelte Hollywood Alec Guinness mit der Verleihung zweier „Oscars“. 1957 erhielt er den begehrten Preis für seine großartige Leistung in  Die Brücke am Kwai, 1980 dann als Auszeichnung für sein gesamtes Lebenswerk. Den wohl größten kommerziellen Erfolg seiner Laufbahn so wie den unerwarteten Aufstieg zur Kultfigur verzeichnete Guinness mit dem Weltraummärchen Star Wars .  

Auch in der Folgezeit glänzte Alec Guinness in einer Reihe von TV-Produktionen und Spielfilmen. Er verstarb am  05.08.2000 im Alter von 86 Jahren als einer der bekanntesten und beliebtesten Schauspieler Großbritanniens.

 

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Quellen:

Andreas  Missler, Alec Guinness. Seine Filme, Sein Leben.  München 1987. (Heyne Filmbibliothek Nr 32/106)

Alec Guinness, Blessings in Disguise, London 1985.

International Movie Database (http://www.imdb.com)